Brings und der Markt feiern „Superjeilezick“ (2024)

Das Eschweiler Music Festival 2024 (EMF) ist am Freitagabend mit einem mittleren muskalischen Erdbeben vom Stapel gelaufen. Der Eschweiler Marktplatz außer Rand und Band bei „Brings“.

4996, 4997, 4998 - die Eschweiler und die Gäste von außerhalb stimmten mit den Füßen ab - 4.999 und: Schlusspfiff! Marktplatzkapazität erreicht, so Mitte Brings-Konzert. Wer dann noch rein wollte, musste kurz warten, bis jemand den Platz verließ.

Dem Vernehmen nach klappte das aber recht reibungslos, Schlangen von Menschen, die noch auf den Platz wollten, bildeten sich jedenfalls nicht. In den letzten Jahren hätte das „ausverkauft“ bedeutet. Das Wort zieht aber nicht mehr, denn das Eschweiler Music Festival findet ja wieder bei freiem Eintritt statt.

Der Run kam nicht unerwartet, handelte es sich doch quasi um ein Heimspiel. Die nicht nicht-karnevalsaffinen Kölschrocker aus der Stadt mit K und „Alaafweiler“ - das passt einfach zusammen. Wie Kanone mit Gulasch. Und ist jetzt, dem rheinischen Duktus folgend, Tradition. Andere Brings-Gigs nicht mitgezählt, war die Band nun zum dritten Mal beim EMF: 1996, 2021 (direkt nach der Flut, was noch von Bedeutung sein sollte) und eben jetzt zur Eröffnung.

Schon vor dem Konzert schwer im Brass - Peter Brings macht Selfies mit den Fans.Foto: Wolfgang Wynands

Frontmann Peter Brings und Drummer Christian Blüm sind die ersten die eintrudeln. Herzliche Begrüßung mit Veranstalter und Kulturmanager Max Krieger. Man kennt sich seit Jahrzehnten, man schätzt sich. Peter Brings ist noch bevor der erste Ton gespielt wird, schwer im Brass: Selfies mit Fans am Bühnengraben - zumeist sind sie weiblich und zumeist auch schon mit Nachwuchs „unterm Arm“. Eigentlich müsste er schon längst wieder Backstage sein. „Na gut, die Kleine noch“, sagt er zu einer Mutter, die mit dem Handy winkt. „Aber danach muss ich wirklich arbeiten“, beteuert er, um es fünf Sekunden später schon wieder vergessen zu haben: „Na gut, die Kleine noch...“.

Draußen, vor der Bühne, ist man derweil schon mal gut warm und eingeschunkelt. „Die Weisweiler“, „Bohei“ und „Die Original Eschweiler“ haben das Feiervolk auf Betriebstemperatur vorgeglüht. Und „die Bringse“ fackeln nicht lange: „Su lang mer noch am lääve sin“, „Kleine Sünderlein“ Su lang die Welt sich drieht“, „Polka“ , natürlich die „Superjeilezick“ und der „Kölsche Jung“.

Schon als "Die Weisweiler" das Vorprogramm eröffnen ist der Markt rappelvoll.Foto: Wolfgang Wynands

Aber die Band spielt auch neueres Material. „Bunte Brücke“ zum Beispiel, frisch mit Eko Fresh und den Grüngortelrosen (keine spezielle botanische Art, sondern ein Kölner Männerchor) aufgenommen. Er steht neben aller Fröhlichkeit und Abfeierei für die nachdenkliche Seite der Band. Besonders deutlich wird das bei „14. Juli“.

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Stephan Brings hat den Song kurz nach dem Jahrhundert-Hochwasser geschrieben. Ziemlich genau drei Jahre danach hat die Band ihn nun, am 12. Juli, auch offiziell veröffentlicht - bisher gab es das Stück „nur“ live. Drei Jahre danach sei es an der Zeit gewesen, etwas dazu beizutragen, das Ganze nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, so die Band.

Harry Alfter (l.) und Stephan Brings im Boogie-Duett.Foto: Wolfgang Wynands

Nach Brings war noch lange nicht Schluss: Am Markt, an dessen Rändern die ansässigen Gastronomen schweres Außentheken-Gerät aufgefahren hatten, und in der Schnellengasse rockte Eschweiler bei der Kneipenrallye weiter.

Veranstalter Max Krieger zog, nachdem wohl so gegen drei Uhr morgens, die letzten Töne verklungen waren, ein erstes positives Fazit: „Ein rundum gelungener Auftakt!“ Dem heute ein entspannter zweiter Festivaltag folgen sollte. Heute tanzt Eschweiler zu Jamaram ...

So geht‘s weiter

Hauptbühne Samstag: Jamaram – Support: „Solid Ground“, ab 19 Uhr. EMF New Talent – Asha, Fae, Matheus Maye, Paris Carmen und Sticky Shay, ab 15 Uhr.
Hauptbühne Sonntag: Städtische Musikgesellschaft/„Johann Strauss & Friends“, 16 Uhr.
Kneipenrallye Samstag: Sallys Projekt 24 (Rio), DJ Mike (Pflaumenbaum), Demolition Sound Foundation (Zeitzeichen), Wundefolk (St. Patricks), Nofunkshun (Schneckenhäuschen), Music & More (Kleiner Gürzenich), DJ Axel (Mexi & Co), Roxy (Dart Lounge), Boogie Rats (Cuma).
EMF-Gottesdienst: Sonntag, 11 Uhr, Marktplatz/St. Peter und Paul mit Max & Jazz Friends.

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    Steve & Tobi hatten nicht nur Irish Folk im Repertoire und spielten sich im Restaurant Cuma durch die Genres. Foto: Irmgard Röhseler

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    Irish Pub international - im "St. Patricks" wurde "Kölsche Nacht" gefeiert.Foto: Wolfgang Wynands

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    In der Schnellengasse konnte man über Köpfe laufen ...Foto: Wolfgang Wynands

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    Gastronom an der "längsten Theke der Welt".Foto: Wolfgang Wynands

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    Brings hat eine große Fanbasis ...Foto: Wolfgang Wynands

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    DJ Mike ließ die Gäste im "Pflaumenbaum" tanzen.Foto: Wolfgang Wynands

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    "Sally`s Project 24" bescherte mit Rock, Soul und Funk im Restaurant "Zeitzeichen". Foto: Irmgard Röhseler

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    Stimmung muss sein - Brings-Roadie bei der Arbeit.Foto: Wolfgang Wynands

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    "Paco" - die Eschweiler Jungs hielten es im "Gürzenich" punkig.Foto: Wolfgang Wynands

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    Das EMF wurde aus dem Jazz geboren - die Oakcity Jazzband mit Veranstalter Max Krieger (r.) an der Posaune.Foto: Irmgard Röhseler

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    "Zone 7" machte im "Rio" Station ...Foto: Wolfgang Wynands

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    EMF-Sticker gegen Spende - das Karnevalskomitee & Friends sammelte für die karnevalistische Jugend.Foto: Wolfgang Wynands

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    "Die Original Eschweiler" - immer ein Stimmungsgarant.Foto: Wolfgang Wynands

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    "Bohei" hatte schon vor dem Auftritt Spaß.Foto: Wolfgang Wynands

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    Mit so einem Ballon geht man nicht verloren ...Foto: Wolfgang Wynands

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    Peter Brings (v.l., Luftgitarre), Harry Alfter und Stephan Brings rocken sich die Seele aus dem Leib. Foto: Wolfgang Wynands

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    Karierte Vorfreude - Brings-Fans auf dem Marktplatz.Foto: Wolfgang Wynands

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    "De Halunke" heizten erst im "Schneckes" und dann auch noch im "St. Patricks" ein.Foto: Irmgard Röhseler

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